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Dimosthenis Kourtovik, 1948 in Athen geboren, ist nicht nur Schriftsteller, sondern auch einer der bekanntesten Literaturkritiker Griechenlands. Nach einem naturwissenschaftlichen Studium in Athen ging er als Doktorand nach Stuttgart und gründete dort die „Griechische Arbeiterbühne“. Mit Abbruch seiner Doktorarbeit kehrte er nach Athen zurück, wo er seitdem lebt. 1986 promovierte er an der Universität Wroclaw über die Entstehung der menschlichen Sexualität. 1990-1991 und 1994-1995 war er an der Universität Kreta als Dozent tätig. Heute arbeitet er als Literaturkritiker für die führende Athener Zeitung Ta Nea. Kourtovik übersetzte 62 Bücher aus dem Deutschen, Englischen, Französischen, Finnischen, Schwedischen, Norwegischen, Italienischen und Dänischen ins Griechische.

In seinem Roman Die Nostalgie der Drachen bereist der Archäologe Ion Drakas auf der Suche nach der Mumie „Ibykus“, dem ältesten Mordopfers der Menschheitsgeschichte, Europa. Der Roman ist ein äußerst vielschichtiges Werk, in dem die Formen des linearen Erzählens aufgehoben und in schnellen Bildfolgen, die an den Film erinnern, dynamisiert werden. Er erinnert an das Foucault’sche Pendel von Umberto Eco, obwohl Kourtoviks Hauptfigur – trotz wissenschaftlichen Rüstzeugs und kosmopolitischer Kultur – ein typisch griechischer, liebestrunkener Traumtänzer bleibt.

Die angesehene Athener Tageszeitung Eleftherotypia schreibt über dieses Buch: „Die Nostalgie des Drachen ist eine außerordentlich lesenswerte Erzählung, die ein lebendiges Europa ohne folkloristische Elemente als Kulisse hat, und eine Menge intertextuelle Bezüge enthält: vom Briefroman, dem Gothic Novel und dem Kriminalroman bis hin zur modernen Science Fiction und der Horrorgeschichte.“

 

Auf Deutsch liegen vor: Der griechische Herbst von Eva-Anita Bergston. Dialogos Prosa, 1989.

Griechische Schriftsteller der Gegenwart. Ein kritischer Leitfaden. Romiosini Verlag, 1999.

Die Nostalgie der Drachen. Dielmann Verlag, 2001

Die Mumie des Ibykus. Reclam Leipzig, 2002