Die Restaurierung der Athener Akropolis und das Neue Akropolismuseum (12.3. bis 25.5. 2008)

 

Die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin und die Griechische Kulturstiftung zeigen im Pergamonmuseum eine Ausstellung zu den Restaurierungsarbeiten auf der Akropolis von Athen und zum Neuen Akropolismuseum. Einen bedeutenden Zuschuss zu dem Projekt leistete die J. F. Costopoulos-Stiftung.

 Der griechische Kulturminister, Herr Michalis Liapis, sowie der deutsche Staatsminister für Kultur und Medien, Bernd Neumann, und der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Prof. Dr. Hermann Parzinger, werden die Ausstellung Die Restaurierung der Athener Akropolis und das Neue Akropolismuseum am 6. März zunächst für einen kleinen Kreis geladener Gäste eröffnen. . Die Ausstellung wird im Pergamonmuseum in Verbindung mit der internationalen Wanderausstellung »Die Museen des 21. Jahrhunderts« des Art Centre Basel präsentiert – in der auch ein Modell und Pläne des Neuen Akropolismuseums zu sehen sind – und ist wie diese ab dem 12. März für alle Besucher geöffnet.

 Der erste Ausstellungsteil in drei Räumen des Obergeschosses zeigt Fotografien von Sokratis Mavrommatis, die die über dreißigjährigen Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten an den Baudenkmälern der Akropolis dokumentieren. Die weltweit einmalige Bemühung um die Restaurierung und die Erhaltung der ohne Zweifel bedeutendsten Bauten Griechenlands aus Klassischer Zeit fand unter Leitung des Komitees und des Expertenausschusses für die Restaurierung der Akropolis-Denkmäler statt. Die fotografische Dokumentation dieser langjährigen Projektes lag in den Händen von  GREETINGLINE _Con-3F72C5A15DD
s l Sokratis Mavrommatis.

»Seine zweifellos historischen Fotografien haben nichts Provisorisches und Mechanisches an sich«, sagt der Präsident des Komitees für die Restaurierung der Akropolis-Denkmäler, Professor Charalambos Bouras, in einem Kommentar zum Werk des griechischen Fotografen, von dem ein kleiner Ausschnitt in der Ausstellung im Pergamonmuseum vorgeführt wird. »Jede einzelne Aufnahme«, so fährt Professor Bouras fort, »ist das Ergebnis von aufmerksamer Betrachtung und künstlerischem Willen, gefolgt von einem Einsatz, der an die Grenzen der Besessenheit für das Detail stößt. Das sieht man in der Ausstellung, aber auch den Büchern des Fotografen: Sie bezeugen, über die intelligente Dokumentation hinaus, ein überdurchschnittliches Kunstverständnis und große physische und künstlerische Energie.«

Der zweite, im Hauptgeschoss eingerichtete Ausstellungsteil ist der Entstehung des Neuen Akropolismuseums gewidmet. Ein besonderer Akzent liegt hierbei auf den Ausgrabungen, die zuvor an dieser Stelle für die Errichtung der Stützpfeiler durchgeführt wurden. Ausgestellt werden ein Modell, das den Bezug zwischen dem Neuem Museum und der Akropolis sowie des umliegenden Stadtteils zeigt, sowie ein weiteres, in dem die Fundamentierung des Baus und die Rücksichtnahme auf den Ausgrabungsbefund zu sehen sind: Wo man keine älteren Mauerspuren fand, wurden die Untergeschosse angelegt, Stellen zwischen antiken Mauern ohne archäologische Befunde gaben die Standorte für die Stützpfeiler vor. Von den rund 50.000 Funden der Ausgrabung wurden für diese Ausstellung vier ausgewählt, die von besonderer Bedeutung sind: Porträts von Platon und Aristoteles, die für das anhaltende Interesse an antiker Philosophie seit klassischer Zeit in diesem Teil der antiken Stadt charakteristisch sind. Hinzu kommen zwei Statuetten von Gottheiten aus dem Osten der antiken Welt, des Jupiter Heliopolitanus und der Isis Panthea, die den Einzug des Kultes dieser Götter in Privathäuser verdeutlichen. Eine Schautafel mit unterschiedlichen fotografischen Außen- und Innenansichten des Museums vermittelt weitere, ergänzende Eindrücke von dem neuen Ausstellungsbau.

 Die Ausstellung wurde von der Organisation für die Errichtung des neuen Akropolismuseums und der Ersten Ephorie für Prähistorische und Klassische Altertümer des Kulturministeriums, dem Komitee für die Restaurierung der Akropolis-Denkmäler und dem Expertenausschuss für die Restaurierung der Akropolis-Denkmäler vorbereitet, mit Unterstützung durch die Griechische Kulturstiftung organisiert und in Kooperation mit der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin realisiert.

 Am 7. März um 19 Uhr im Theodor-Wiegand-Saal des Pergamonmuseums werden der Präsident der Organisation für die Errichtung des Neuen Akropolismuseums, Professor Dimitrios Pandermalis, und der Architekt des Museums, Professor Bernard Tschumi, die museumstechnischen und architektonischen Prinzipien erläutern, die zur Errichtung und Raumgliederung des Neuen Akropolismuseums führten.

Nach dem Pergamonmuseum sind weitere Stationen der Ausstellung in den Museen der archäologischen Seminare der Universitäten Freiburg und Heidelberg sowie im Römisch-Germanischen Museum Köln, in der Skulpturhalle Basel (die auch über eine der reichsten Sammlungen von Gipsabgüssen der Parthenonskulpturen verfügt) und im Liebieghaus in Frankfurt geplant.